Schuhuuu


Ihr kennt das: man sitzt auf der Toilette und ist so am Nachdenken.... und plötzlich ein Höllenlärm: Elstern, gleich mehrere, die draussen Krawall schlagen - Elstern, die hysterisch kläffenden Köter der Vogelwelt (im Gegensatz zu den Mauerseglern, die kreischenden Schimpansen der Vogelwelt).

Ich unterbreche also ein wenig meinen Gedankenfluss und klopfe gegen die Milchglasscheibe, und Ruh' is'!

Während ich mir die Hände wasche, was man halt so tut, wenn man heftigst nachgedacht hat, merke ich, dass der Lärmpegel wieder ansteigt. Also schreite ich zum Küchenfenster, das nicht aus Milchglas besteht und zur selben Hausseite Ausblick gewährt. Und ich blicke geradewegs in die Augen eines Kauzes.... schnell schleiche ich ins Wohnzimmer um die Kamera zu holen (ein Witz anbetracht der Tatsache, dass ich vorhin gegen die Scheibe geklopft habe), schleiche lautlos wieder zurück, öffne das Fenster und knipse - ohne Fotobeweis glaubt mir das ohnehin kein Mensch.
Zwei Armlängen von mir, dieser aussergewöhnliche Vogel. Das Fliegengitter zu zerschneiden, brachte ich nicht über's Herz, auch wenn die Qualität des Fotos dann wohl besser geworden wäre.

Die nächsten Tage schlich ich immer wieder - gleich morgens, noch vor dem ersten Kaffee - und suchte nach dem Kauz. Und jeden Tag sass er irgendwann da... bis dann in der angrenzenden Strasse, ein kleines Haus abgerissen wurde, die Baustelle und der dazu gehörende Lärm haben das Käuzchen vertrieben... für immer. Aber nach wie vor, werfe ich immer wieder mal einen Blick aus dem Fenster und hoffe, dass es wieder da sitzt - zwei Armlängen von mir entfernt.

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